Periphere Nervenerkrankungen
Erkrankungen der peripheren Nerven, sogenannte Neuropathien können aufgrund eines Gendefektes angeboren als primäre hereditäre Neuropathien auftreten oder im Laufe des Lebens durch eine Schädigung (z.B. durch Diabetes mellitus oder bei chronisch übermässigem Alkoholkonsum) als sekundäre toxische Neuropathien erworben werden.
Sekundäre Polyneuropathien verursachen aufgrund einer progredienten Leitungsstörung fortschreitende Lähmungen, Oberflächen- und Tiefenwahrnehmungsstörungen sowie Durchblutungsstörungen der Arme und Beine, die allmählich zu schweren Fußfehlstellungen, Hautulzerationen und Gelenkschäden führen können.
Bei der Gruppe der hereditären motorischen und sensiblen Neuropathien (HSMN) handelt es sich um genetisch bedingte degenerative Erkrankungen des peripheren Nervensystems (z.B. Peronaeusgruppe bei Charcot-Marie-Tooth), die durch Atrophien (Schwund) der kleinen Fuß- und Handmuskeln zu langsam fortschreitenden Fußdeformitäten und Gangunsicherheit und Kraftverlust der Hände führen.
Die orthetische Versorgung ist nur bei Fußheberparese indiziert und muss aufgrund schwerer Wahrnehmungsstörungen mit Druckstellengefahr kurzfristig kontrolliert werden. Zur operativen Korrektur der Fußfehlstellungen sind Sehnentransfers kombiniert mit knöchernen Eingriffen hilfreich.
Gelegentlich entwickelt sich bei hereditären Neuropathien, beispielsweise beim Charcot-Marie-Tooth-Typ, aufgrund des muskulären Ungleichgewichtes eine beidseitige Hüftsubluxation.